Die Brücke über die Drina : eine Wischegrader Chronik

Andric, Ivo, 1992
bibliothek st. martin
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-17039-1
Verfasser Andric, Ivo Wikipedia
Schlagworte Jugoslawien, Nationalitätenkonflikt, Klassiker
Verlag Hanser
Ort München
Jahr 1992
Umfang 444 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Annotation Eine 400 Jahre alte Brücke als Zeitzeuge der Konflikte zwischen Bosnien und Serbien.


Fast prophetisch mutet der Inhalt des Romans an, wenn man bedenkt, daß diese Mischung aus Poesie und Wahrheit über die Konflikte zwischen Bosnien und Serbien bereits 1959 von dem Nobelpreisträger Ivo Andric geschrieben wurde. Verflochten mit diesen Konflikten ist die Geschichte der ersten Brücke über die Drina. Der Großwesir Mechmed Pascha Sokolowitsch wurde als Junge von den Janitscharen an den türkischen Hof entführt und ließ 1571 dieses Jahrhundertbauwerk errichten. Mit der Entstehung der Bücke beginnt auch der Roman und beschreibt die Idee des Brückenbaus und deren Ausführung. Unter Schilderung ergreifender menschlicher Schicksale spannt Andric einen Bogen über die Zeit, so wie die Brücke einen Bogen über die Drina bildet und das Morgenland mit dem Abendland verbindet. Beinahe 400 Jahre begleitet die Brücke die Menschen bei ihrem Bemühen, die mehr oder weniger alltäglichen Probleme dieser Region über ethnische, religiöse und politische Fragen zu lösen oder zumindest auf der Brücke zu diskutieren. 1914 wird die sich scheinbar nie ändernde, ewig bestehende, zu einem Denkmal menschlichen Bemühens gewordene Bücke zerstört. Andric beschreibt die "letzten Tage" der Brücke in einer spannungsgeladenen Episode, als die Welt in den Wirren des Ersten Weltkrieges versinkt. - Dieses Buch, das durch die momentanen Geschehnisse in Bonien wieder traurige Aktualität erlangt, stellt die bereits Jahrhunderte bestehenden Spannungen zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen dieses Gebietes in ergreifender Romanform dar. - Empfehlenswert für alle reiferen LeserInnen.