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Ein gutes Leben braucht sein Ende: Ein alter Fuchs fängt ein Zauberwiesel. Er lässt es wieder frei, weil es ihm verspricht, dass ab sofort jeder Apfeldieb auf seinem Baum kleben bleibt - für immer und ewig. Von da an kann er ungestört sein Obst genießen ... bis sein Tod kommt, ihn zu holen. Der Fuchs will noch nicht sterben. Er bittet den Tod, ihm einen letzten Apfel zu pflücken: Jetzt sitzt der Tod auf dem Baum fest, und der Fuchs triumphiert. Aber er wird älter. Seine Frau stirbt, die Kinder werden alt, und er gehört nirgends mehr dazu. Soll das endlos so weitergehen? Schließlich bittet er den Tod, zu ihm herunterzusteigen und ihn mitzunehmen.
Kathrin Schärer greift ein altes Märchenmotiv auf. Sachte und mit Schalk erzählt sie davon, dass der Tod zum Leben gehört.
Am Fell und an der Mimik des Fuchses sind all seine Gefühlszustände deutlich zu erkennen: seine Freude, sein Kummer und der körperliche Verfall. Genial zeigt sie die Gestalt des Todes: ein heller, transparent scheinender Fuchs in einer Art Strampelhose. "Das Leben braucht mich.", sagt der Tod. Und er hat Recht. Auch der Fuchs sieht das am Ende ein und fühlt sich erleichtert. Die Tierfiguren zeichnet Kathrin Schärer zunächst mit Farbstift und Ölkreide auf braunes Papier, zieht sie danach auf eine Klebefolie und schneidet alle aus. Auf den mit farbiger Tusche oder Ölkreide bearbeiteten Hintergrund klebt sie die Figuren dann auf. Ein intensives Bilderbuch, das nachdenklich macht und bewegt. (Antje Ehmann, Rezensentin, Darmstadt. In: Bücher-Medien-Magazin HITS für KIDS, Print-Ausgabe 45/2015) |
